Düngetechnik
Düngerstreuer gehören zu den Geräten im Landwirtschaftlichen Betrieb, mit denen Ernteerträge und der wirtschaftliche Erfolg am stärksten beeinflusst wird.
An die Ausbringegeräte werden hohe technische Anforderungen gestellt, denn die Düngemittel sollen in der richtigen Menge am richtigen Ort appliziert werden. Zudem sollen die ausgebrachten Mengen auch dokumentiert werden um Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. In der Düngeverordnung sind die Anforderungen an die Ausbringung von stickstoff- oder phosphathaltigen Düngemitteln festgelegt. Hier sind auch die Anforderungen an die Applikationstechnik näher formuliert. Moderne Düngerstreuer verfügen über Grenz- und Randstreueinrichtungen. Diese sorgen dafür, das Düngemittel an Rändern und Vorgewenden nicht über die Feldgrenze hinaus gestreut werden.
In unserem Unternehmen wird ein Anbau Düngerstreuer der Firma Rauch verwendet. Dieser fasst, je nach Düngerart zwischen 2700 und 3000 kg Düngemittel. Für jede Düngemittelart wird der Streuer entsprechend der zugehörigen Streutabelle vor der Ausbringung eingestellt.
Die Beschickung des Streuers erfolgt mittels Teleskoplader oder Umladewagen. Je nach Ausbringemenge können mit einer Streuerfüllung ca. 7 bis 12 Hektar abgestreut werden. Die Befüllung mit Umladewagen ermöglicht höhere Hektarleistungen und eine bessere Auslastung des Streuers. Gleichzeitig erfährt der Umladewagen ebenfalls eine günstigere Auslastung und Fahrten mit dem Düngerstreuer ins Düngerlager werden merklich reduziert. Im Umladewagen können, je nach Düngemittelart, zwischen 15 - 17 Tonnen transportiert werden. Mittels spezieller Auslaufschnecke am Abtankrohr kann die Übergabe das Düngemittels sehr präzise und sauber erfolgen.
Neben der eigentlichen Applikationstechnik ist die daran gekoppelte Sensor oder Streukartentechnologie von entscheidender Bedeutung. Sämtliche Ausbringemengen werden darüber gesteuert. Auf dem Dach des Schleppers ist der Yara N-Sensor ALS montiert. Während der Überfahrt wird die Stickstoffaufnahme der Kulturen ermittelt und in eine Applikationsempfehlung an den Streuer übermittelt. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Rubrik "Teilflächenspezifische Stickstoff Düngung".
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Aussaattechnik seit 2015
Zur Etablierung gleichmäßiger und kräftiger Bestände ist eine geeignete Aussaattechnik ein entscheidender Baustein im Maschinenpark eines jeden landwirtschaftlichen Unternehmens. Eine Vielfalt an Technologien und Geräten ist derzeit am Markt verfügbar. Entscheidend für die Wahl der jeweiligen Technik sind Einsatzrichtung, Flexibilität, Bedienfreundlichkeit, Verarbeitung sowie der Service. Entscheidendes Merkmal ist, dass auch unter ungünstigen Bedingungen die Schlagkraft dieser Schlüsselmaschine erhalten bleibt.
Im Juli 2015 wurde unserem Unternehmen die Möglichkeit geboten, die brandneue pneumatische Drillmaschine vom Typ "Kuhn ESPRO 6000" zur Herbstausaat einzusetzen. Bereits zur Zwischenfruchtaussaat konnten wir erste Erfahrungen mit diesem Gerät sammeln. Für die bei uns vorherrschenden Einsatzbedingungen bot die ESPRO viele Vorteile, die beim praktischen Einsatz zu Tragen kommen sollten. Die kompakte Bauweise in Verbindung mit der Anordnung der Vorwerkzeuge (zwei Scheibenreihen), den Reifenpackern und der Säschiene konnte überzeugen. Es erwies sich als günstig, dieses Gerät zur Zwischenfruchtaussaat vorab ausgiebig testen zu können. Es wurden in diesem Zusammenhang noch einige Anpassungen am Gerät vorgenommen um die Rapsaussaat problemlos bewerkstelligen zu können. Dies erfolgte mit Technikern der Firma Rauch und Kuhn. Die Aussaat der Zwischenfrüchte erfolgte zum Teil in die unbearbeitete Gersten- und Weizenstoppel mit Strohauflage und auf Weizenfläche mit Strohauflage und vorherigem Grubbereinsatz. Die Aussaatbedingungen waren von einer für uns ungewöhnlichen Trockenperiode geprägt. In beiden Varianten gelang es, trotz trockenen Bedingungen, relativ gut entwickelte Zwischenfruchtbestände etablieren zu können.
Die ESPRO 6000R kam schließlich auch zur Raps- und Wintergetreidaussaat zum Einsatz. Vorab wurden Spurbreite, Spurweite sowie Halbseitenabschaltung noch angepasst. Maschineneinstellung und Abdrehvorgang erwiesen sich als einfach und schnell umsetzbar. Die Vorgewendesteuerung in Verbindung mit dem Bedienjoystick vereinfachen die Wendemanöver durch sequentielles Ausheben und Einsetzen der Arbeitswerkzeuge und bieten einen hohen Bedienkomfort für den Fahrer. Vor dem Hintergrund, dass der Fahrer eine komplett andere Drillmaschine zu bedienen hatte, kam es zu keinen Komplikationen bei der praktischen Anwendung. Das Bedienkonzept basiert zu großen Teilen auf dem ISOBUS Standard und ist meist selbsterklärend. Allerdings wurden die Techniker darauf hingeweisen, dass noch Anpassungen in der Software notwendig sind, um die Arbeit mit der Maschine noch zu verbessern.
Auch unter ungünstigen Bedingungen überzeugte die ESPRO 6000R mit guten Ergebnissen. In verschiedenen Szenarien wurde die erweiterte Praxistauglichkeit der Drillmaschine ausgiebig getestet. Einmalige Stoppelbearbeitung mit darauf folgender Aussaat brachte beispielsweise gute Ergebnisse bei der Etablierung von Raps- und Winterweizenbeständen. Die gleichmäßige Tiefenablage des Saatgutes konnte überzeugen und stellt für uns als Anwedner ein entscheidendes Kriterium dar. Hervorzuheben sind unter anderem die hervorragende Beschaffenheit des Saathorizontes sowie die Leichtzügigkeit des Gerätes.
Alles in Allem betrachtet bietet die ESPRO 6000R fast alles was man heutzutage von einer modernen pneumatischen Drillmaschine erwarten kann. Im Praxiseinsatz konnte sie sich bewähren und stellt einen Fortschritt und Verbesserung zu unserer bisher eingesetzten Aussaattechnik dar. Abschließend noch einige Bilder der Bestände, welche mit der Kuhn ESPRO 6000R ausgesät worden sind.
Aussaattechnik von 2006 bis 2015
In unserem Unternehmen fand seit dem Jahr 2006 eine pneumatische Drillmaschine der Firma Lemken Anwendung. Die Doppelscheibenschar Drilltechnik Lemken "Solitair 9 KA" in Verbindung mit gekoppeltem Bodenbarbeitungsgerät "Heliodor" war zum damaligen Zeitpunkt eine optimal auf unsere Bedingungen abgestimmte Aussaattechnik. Eine Vielzahl an Einsatzbereichen bzw. Bestellvarianten können mit diesem Gerät abgedeckt werden. Grenzen sind jedoch bei der direkten Einsaat (z.B. Zwischenfrüchte) in Getreidestoppel gesetzt. Hier ist zur Etablierung gleichmäßiger Bestände eine vorherige Bodenbearbeitung zu empfehlen.
Die Aussaatmengen sind von 1,5 bis 300 kg/ha über die 6 Zellräder und je vier Teilbreiten variabel einstellbar. Die Überwachungsfunktion und Steuerung der elektrisch angetriebenen Säwelle übernimmt die Solitronic- Steuerrechner der im Schlepper montiert ist. Die Beschickung das Saatguttanks mit BigBags erfolgt mittels Teleskoplader.
Anbei ein Video welches die Aussaat der Wintergerste im Jahr 2013 zeigt. (Herzlichen Dank an Mr. Leubsy)
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